Welcher Yoga-Stil passt zu dir?

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Welcher Yoga-Stil passt zu dir?

Es gibt unzählige Yoga-Arten und es ist gar nicht so einfach, dabei den Überblick zu behalten. Zumal es mittlerweile so verrückte Trends gibt, wie Ziegen-Yoga oder Yoga in Stilettos.

Wie findest du bei dieser riesigen Auswahl bloß die richtige Yoga-Form für dich – vor allem, wenn du dabei lieber barfuß bist und auf tierische Mit-Yogis verzichtest?

Wir geben dir einen Überblick und erleichtern dir die Auswahl. Im Folgenden stellen wir dir zehn bekannte Yoga-Stile vor.

1. Hatha-Yoga

Hatha-Yoga ist die bekannteste und am weitesten verbreitete Yoga-Form. Der traditionelle Stil zeichnet sich durch die kraftvolle und langsame Ausführung der einzelnen Yogaübungen aus.

Beim Hatha strebt der Yogi nach Balance zwischen Körper und Geist durch Körperübungen (Asanas), Atemübungen (Pranayama), Meditation (Dhyana) und Tiefenentspannung (Savasana).

Die Bewegungen werden ganz langsam aufgebaut und bis zu zehn Atemzüge lang gehalten. Dadurch kräftigt und dehnt dieser Stil deinen ganzen Körper. Außerdem schult er die Konzentration, das Körpergefühl und das Gleichgewicht. Beim Hatha-Yoga kommen oft Hilfsmittel wie Gurte oder Blöcke zum Einsatz.

Geeignet für: Anfänger und Fortgeschrittene. Alle, die Wert auf langsame Übungen und eine traditionelle Yoga-Praxis legen.

2. Kundalini-Yoga

Diese Yoga-Art stammt von dem indischen Yogi Bhajan, der sie in den Sechziger Jahren erfand. Beim Kundalini-Yoga geht es spielerisch und entspannend zu. Zu den Körperübungen kommen gesungene Mantras, Entspannungsübungen und Atemtechniken. Dabei setzt der Stil den Fokus auf Achtsamkeit, Kraft und freudiges Loslassen.

Deshalb ist diese Art ideal für dich, wenn du im Alltag viel Stress hast. Die Übungsfolgen sind dynamisch, machen Spaß und lassen dich auf dein Inneres fokussieren. Dabei wird auf allzu starke Dehnungen und Streckungen verzichtet.

Dieser Stil ist ideal für Anfänger und Menschen, die nicht so gelenkig sind geeignet. Denn auch Sie kommen mit den einfachen Übungen gut zurecht, da diese weniger Beweglichkeit verlangen als bei anderen Yoga-Stilen.

Geeignet für: Anfänger und Fortgeschrittene. Alle, die Wert auf Entspannung und Achtsamkeit legen, egal ob unbeweglich oder besonders gelenkig.

3. Yin-Yoga

Bei diesem Stil stehen Entspannung und passive Dehnungen im Vordergrund. Beim Yin-Yoga führst du die meisten Posen im Sitzen oder Liegen aus und hältst sie für mehrere Minuten. Das steigert deine Beweglichkeit und sorgt für tiefe Entspannung. Außerdem regt dieser Stil die Faszien an.

Die einzelnen Asanas wirken meditativ und helfen dir dabei, Stress und Anspannung loszulassen. Yin-Yoga ist eine gute Ergänzung zu allen dynamischeren Stilen.

Geeignet für: Anfänger und Fortgeschrittene. Alle, die in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind und sanft an dieser arbeiten möchten. Gestresste, die tief entspannen und innere Ruhe finden möchten.

4. Bikram-Yoga/Hot-Yoga

Bikram-Yoga, auch als Hot Yoga bezeichnet, wurde von dem Leistungssportler Bikram Choudhury erfunden. Dieser Stil ist eine echte Herausforderung, denn die einzelnen Übungen dienen hauptsächlich dazu, den ganzen Körper effektiv zu trainieren. Hot-Yoga besteht aus einer Abfolge von 26 Übungen, die alle aufeinander aufbauen und den ganzen Körper stärken und dehnen.

Dabei kommst du ordentlich ins Schwitzen: Denn um Sehnen und Muskeln optimal zu schützen, wird diese Form bei etwa 40 Grad Raumtemperatur ausgeführt. Du solltest hohe Temperaturen also gut vertragen.

Im Hot-Yoga profitierst du von effektiven Übungen, die deinen ganzen Körper kräftigen und entgiften. Der spirituelle Aspekt des Yoga spielt nur eine untergeordnete Rolle. Durch die immer gleiche Abfolge der Übungen fällt auch sportlichen Anfängern der Einstieg leicht und die ersten Fortschritte sind schnell spürbar. Dennoch sollte man diese Art aufgrund der hohen Temperaturen nicht unterschätzen.

In unserem Beitrag: Hot Yoga - Tropische Temperaturen und schweißtreibende Asanas bekommst du ausführliche Informationen über diese besondere Art des Yoga.

Geeignet für: Anfänger und Fortgeschrittene, die ihren Körper stärken und dehnen möchten und sich auch bei hohen Temperaturen gerne bewegen.

5. Ashtanga-Yoga

Dieser traditionelle Stil ist anstrengend und fordernd. Er begeistert vor allem Yoga-Puristen. Die teils sehr schwierigen Übungen laufen dabei immer im Einklang mit dem Atem ab. Im Ashtanga-Yoga gibt es sechs Serien, die immer schwerer werden und aufeinander aufbauen. Meist wird davon nur die Erste gelehrt.

Während der Yogastunde übst du auch innerhalb der Gruppe in deinem eigenen Tempo. Der Lehrer oder die Lehrerin geht umher und korrigiert alle Übenden einzeln und ganz individuell. Anweisungen für die ganze Gruppe gibt es bei diesem Stil nicht.

Geeignet für: Yoga-Puristen mit Disziplin. Alle, die sich auf der Matte richtig fordern wollen.

6. Iyengar

Der Yogi B.K.S. Iyengar hat diese Form in jahrelanger Arbeit entwickelt. Iyengar hat klare Strukturen, es wird also besonders auf die genaue Ausrichtung des Körpers in den einzelnen Yogahaltung geachtet, die immer über einen bestimmten Zeitraum gehalten werden. Dabei kommen häufig Hilfsmittel wie Gurte, Polster und zum Einsatz.

Iyengar verfolgt vor allem therapeutische Ziele, durch die verschiedenen Übungen lassen sich Schmerzen und Fehlhaltungen sanft lindern. Dank schonender Hilfsmittel kommen auch weniger bewegliche oder körperlich eingeschränkte Menschen gut mit diesem Stil zurecht.

Geeignet für: Anfänger und Fortgeschrittene, die sich in Geduld üben möchten. Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Alle, die Fehlhaltungen korrigieren und den Rücken stärken möchten.

7. Vinyasa-Yoga

Dieser körperbetonte Stil besticht durch seine fließenden Bewegungen und seine sportliche Anforderung. Der richtige Atem ist fester Bestandteil der einzelnen Übungen.

Eine festgelegte Übungsreihenfolge gibt es beim Vinyasa-Stil nicht, jedoch gehen die einzelnen Asanas stets wie in einem Flow ineinander üben. Das kann ganz schön fordernd und anstrengend sein. Dennoch trainiert der Vinyasa-Stil dich nicht nur körperlich, sondern beruhigt auch deinen Geist.

Geeignet für: Anfänger und Fortgeschrittene, die beim Yoga auch mal an ihre körperlichen Grenzen kommen sowie ihre Koordination und Gleichgewicht schulen wollen. Alle, die fließende und dynamische Bewegungen bevorzugen.

8. Sivananda

Diese spirituelle und ganzheitliche Yoga-Art stammt von Yogi Swami Sivananda Saraswati. Als traditionelle Yoga-Form umfasst Sivananda körperliche Übungen, Atemtechniken, Meditation, positives Denken und eine vegetarische, gesunde Ernährung.

Bei diesem eher ruhigen Stil geht es in erster Linie um die Balance zwischen Körper und Geist. Dabei sollen die einzelnen Praktiken positives Denken fördern und den Übenden zu mehr Energie und Harmonie verhelfen.

Geeignet für: Anfänger und Fortgeschrittene, die es ganzheitlich spirituell mögen. Alle, die Körper und Geist in Einklang bringen möchten aber dabei weniger Fokus auf körperliche Anstrengung legen.

9. Jivamukti Yoga

Dieser Stil aus den 80ern ist dynamisch und ganzheitlich – er verbindet Yoga mit traditionell indischer Musik. Er wandelt sich ab vom klassischen Hatha-Yoga, dabei sind die Übungen aber nicht starr, sondern werden wie eine Art Choreografie ausgeführt. Jivamukti ist für Körper und Geist äußerst anregend und herausfordernd.

Hinzu kommen spirituelle Praktiken wie das Singen von Mantras und Visualisierungen. Der geistige Aspekt ist bei diesem Stil also deutlich ausgeprägt. Jivamukti strebt nach einer Verbindung zwischen Körper und Geist und will zu mehr Mitgefühl für dich selbst und deine Mitmenschen anregen.

Geeignet für: Alle, die gerne tanzen und eine körperliche Herausforderung suchen, Yoga zu Musik praktizieren und ihre Spiritualität vertiefen möchten.

10. Hormon-Yoga

Dieser Yoga-Stil richtet sich an Frauen und wirkt mit Übungen aus dem Hatha- und Kundalini-Yoga hormonellem Ungleichgewicht entgegen. Es soll Frauen mit PMS, unerfülltem Kinderwunsch oder in den Wechseljahren helfen ihre Hormone wieder in Balance bringen.

Durch eine Kombination aus ausgewählten Yogaübungen, Atemtechniken und Entspannungsübungen kann dies erreicht werden.

Geeignet für: Für alle Frauen, die unter hormonell bedingte Beschwerden leiden und alternative Therapieansätze suchen.

Yoga für Männer

Yoga steht grundsätzlich jedem offen und es gibt keine geschlechtsspezifischen Unterschiede – mit Ausnahme des Hormon-Yoga, das sich speziell an Frauen richtet. Doch vor allem Männern mit wenig Vorkenntnis in Yoga oder Gymnastik tun sich mit Übungen, die Beweglichkeit in Hüfte und Beinen erfordern oft schwer.

Deshalb sind Arten, die auf starke Dehnungen verzichten oder mit Hilfsmitteln arbeiten für Männer besonders geeignet. Ideal sind zum Beispiel Iyengar, Bikram, Yin oder Kundalini.

Yoga bei Vorerkrankungen

Wenn du unter Vorerkrankungen leidest, solltest du deine Pläne zur Sicherheit ärztlich abklären lassen. Sanfte Stile wie Iyengar oder Yin-Yoga sind in der Regel auch bei körperlichen Einschränkungen eine gute Möglichkeit behutsam an Beweglichkeit und Stärke zu arbeiten.

Wenn du Probleme mit Herz oder Kreislauf hast, solltest du im Zweifel auf Arten wie Hot Yoga oder das anstrengende Jivamukti verzichten. Bei Rückenproblemen kann ein Stil wie Ashtanga mitunter zu anspruchsvoll für deinen Rücken sein.

Greife deshalb am besten auf Praktiken wie Kundalini, Yin oder Iyengar zurück – sie sind wohltuend und eignen sich für nahezu jeden. Höre in jedem Fall immer auf deinen Körper. Wenn du den passenden Stil gefunden hast, kann Yoga deine Gesundheit und dein Wohlbefinden insgesamt verbessern.

Übrigens eignet sich Yoga auch hervorragend, um Rücken- oder Nackenproblemen durch zu viel Arbeit am Computer vorzubeugen. Das Stichwort dabei lautet: Yoga im Büro. Viele Asanas lassen sich prima in einer kurzen Pause ausführen – oft sogar im Sitzen. Lasse dir von deinem Lehrer oder deiner Lehrerin am besten ein paar geeignete Übungen zeigen, die du täglich in deinen Büroalltag integrieren kannst.

Finde deine Mitte – mit dem passenden Stil

Und wer weiß, vielleicht möchtest du irgendwann doch in Stilettos praktizieren oder dich mit einer Ziege an deiner Seite entspannen.

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