Raus aus dem Kopf, rein in deinen Körper durch Yoga

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Raus aus dem Kopf, rein in deinen Körper durch Yoga

Sehnst du bereits den Frühling herbei und hast die Nase voll von Kälte, Energielosigkeit und einem grauen Gedankenkarussell? Dann bist du nicht allein. Im Winter fällt es vielen von uns schwer, ausreichend Energie für den Alltag zu finden. Wenn du dir einen Winterschlaf herbeisehnst, als wäre es ein Wellness-Retreat, dann hat dich der Winterblues erwischt.

Er lässt den Winter endlos und trist wirken. Fast so, als hätten wir unsere Lebensenergie, unser Prana, aufgebraucht. Die warme Frühlingssonne scheint die einzige Energiequelle zu sein, die uns wieder aufladen kann. Doch wusstest du, dass Yoga das ebenso gut kann?

Wir zeigen dir, wie du dich auf yogische Weise von grauen Gedanken befreien und die ruhigen Wintertage nutzen kannst, um deinem Körper und deiner Seele Gutes zu tun.

 

Warum macht uns der Winter überhaupt müde?

Der erste Grund ist offensichtlich: die kalten Temperaturen. Um die Körpertemperatur aufrechtzuerhalten, verbrauchen wir mehr Energie und sind schneller erschöpft.

Dazu kommt der Mangel an Sonnenlicht, also Vitamin-D. Die meisten Menschen tanken in den Sommermonaten nicht genügend Sonne, da sie sich oft in geschlossenen Räumen aufhalten oder ihre Haut mit Kleidung bedecken. Das kann dazu führen, dass dein Vitamin-D-Vorrat für die Dauer des Winters nicht ausreicht. Ein Mangel des Sonnenvitamins äußert sich in Antriebslosigkeit und Müdigkeit.

Auch die verkürzte Dauer des Tageslichts wirkt sich auf unseren Energiehaushalt aus. Längere Dunkelheit und gedimmtes Licht können zu einem Melatoninmangel führen. Melatonin ist ein körpereigenes Hormon, welches den Ausgleich von Wach- und Schlafzyklus regelt.

Ein Mangel dieses Hormons äußert sich in schlechter Laune, Müdigkeit, die nicht durch Ruhe gelindert wird, und einen deutlich gesteigerten Appetit. Doch die winterlichen Effekte auf deinen Körper haben auch ihre guten Seiten.

Energetischer Winterschlaf ist gesund

Während ein aktiver Lebensstil deine Stärke, Belastbarkeit und dein Selbstvertrauen fördert, wird ein entscheidender Bestandteil der körperlichen Widerstandsfähigkeit in unserer hyper-produktiven Kultur schnell vergessen: die Erholungszeit.

Nur durch Ruhe und Entspannung kannst du dich vollständig von allen Belastungen des Lebens erholen. Wenn du dich ausruhst, entspannen sich deine Muskeln, deine Herzfrequenz sinkt und dein Nervensystem schaltet in den Regenerationsmodus.

Der Winter gibt uns die Möglichkeit, auf Sparflamme umzuschalten und uns auf das Wiedererwachen im Frühjahr vorzubereiten. Wir neigen dazu, gegen diesen natürlichen Prozess anzukämpfen und ärgern uns darüber, dass wir weniger produktiv sind als sonst.

Wenn du dir die Erlaubnis gibst, dich zurückzuziehen und auf dein Bedürfnis für Entspannung zu hören, wirkt sich dies nicht nur positiv auf dein Immunsystem aus, sondern gibt dir auch mehr Antriebskraft und Durchhaltevermögen für den Rest des Jahres.

So, wie du dein Handy an eine Ladestation anschließt, wenn der Akku fast leer ist, kannst du dich an deine innere Energiequelle anschließen, um dich zu regenerieren. Yoga unterstützt dich in diesem Prozess.

Wie kann Yoga helfen, deine Energie im Winter aufzuladen?

Yoga kann auf unterschiedlichen Ebenen mehr Energie geben und Körper und Geist mit der kalten Jahreszeit in Einklang bringen. Achtsamkeit, Pranayama sowie Yin Yoga und Asanas, die dich von innen wärmen, wirken wahre Wunder, wenn du dich mal wieder unter der Decke verstecken willst.

Achtsamkeit für warme Gedanken

Das yogische Prinzip der Achtsamkeit lehrt dich, jeden Moment mit Neugier und Unvoreingenommenheit zu erleben. Lenkst du deinen Fokus darauf, achtsamer zu leben, befreist du deinen Kopf vom grauen Schleier und erlebst einen farbenfrohen und lebendigen Alltag.

Mehr zum Thema Achtsamkeit und Tipps für einen achtsamen Alltag findest du in unserem Beitrag «Mit Achtsamkeit gegen den Winterblues.»

Natürliche Regeneration am Abend mit Yin Yoga

Dunkelheit und Kälte aktivieren auf natürliche Weise deine Yin Energie – eine Kraft, die für Ruhe, Entspannung und Entschleunigung steht. Deshalb ist Yin Yoga übrigens vor allem abends empfehlenswert. Deine Yin Energie gibt dir Raum für Reflexion und Selbstpflege. Sie ist das Gegenstück zur aktiven Yang Energie.

Wenn es draußen stürmt und bitterkalt ist, kannst du dir mit Kerzen und Räucherkerzen eine gemütliche Atmosphäre in deinem Zuhause schaffen und deinen Körper in ein paar entspannende Yin Posen gleiten lassen. So unterstützt du die natürliche Regeneration deiner Zellen und bringst dich in Einklang mit der Yin-Jahreszeit.

Asanas, die dir morgens einheizen

Es muss natürlich nicht immer Yin Yoga sein. Für die Tage, an denen dein Terminkalender dich mit einem straffen Tagesprogramm herausfordert und du einen extra Energieschub für den Start in den Tag brauchst, gibt es Asanas, die dein inneres Feuer entfachen. Welche Posen dir nach dem Aufwachen so richtig einheizen, kannst du in unserem Beitrag für mehr positive Energie im Alltag herausfinden.

Außerdem ist der Sonnengruß am Morgen eine wunderbare Möglichkeit, dein inneres Wärmezentrum zu aktivieren. Der konstante Wechsel zwischen aufrechter Haltung und Umkehrposition regt deinen Kreislauf an und wärmt dich auf. Dazu können Atemübungen dich energetisch auf Hochtouren bringen.

 

Atemübungen für ein starkes Immunsystem

Der ständige Wechsel zwischen kalter Feuchte und trockener Heizungsluft, beansprucht deine Nebenhöhlen und macht dich anfälliger für Erkältungen. Gerade jetzt ist es wichtig, dein Immunsystem zu stärken, damit dein System sich regenerieren kann.

Deine Atmung ist ein wirksames Werkzeug, um deinen Stoffwechsel anzuregen und Energie in Wärme umzuwandeln. Während wir im Sommer Sitali, den kühlenden Atem anwenden können, um die Körperwärme zu reduzieren, erfordert das Winterwetter das Gegenteil. Hier sind zwei Atemübungen, die dir helfen, innere Wärme aufzubauen und deine Atemwege regelmäßig zu reinigen:

1. Kapalabhati Pranayama (Breath of Fire) Die sogenannte Feueratmung betont kraftvolles Ausatmen mit passivem Einatmen. Kapalabhati öffnet die Nebenhöhlen, weshalb es auch als eine der Shatkarma- oder Reinigungspraktiken des Yoga angesehen wird. Nebenbei stimuliert diese Atmungstechnik deiner Verdauung, regt die Energieumwandlung an und wärmt dich somit von innen.

Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Breath of Fire findest du in unserem Beitrag zum Thema positive Energie durch Yoga im Alltag.

2. Bhastrika Pranayama: Im Gegensatz zur Feueratmung Kapalabhati, bei der nur die Ausatmungen kraftvoll sind, ist beim Bhastrika Pranayama sowohl die Einatmung als auch die Ausatmung kraftvoll. Weil Bhastrika eine so dynamische Übung ist, baut es viel innere Wärme auf.

    So übst du das Bhastrika Pranayama:

    1. Nimm eine bequeme und aufrechte Sitzhaltung ein und lege deine Hände auf deinen Schoß. Entspanne deine Schultern. Schließe deine Augen. Atme ein paar Mal tief durch.

    2. Atme tief, fast schon übertrieben durch die Nase ein und fülle deinen Bauch. Atme unmittelbar danach tief und kraftvoll durch die Nase aus und ziehe den Bauchnabel in Richtung Wirbelsäule. Halte die Wirbelsäule während dieser Übung gerade und den Atem rhythmisch. Wiederhole diese Atmung zehnmal.

    3. Kehre nach der letzten Runde zu deiner natürlichen Atmung zurück. Atme ein paar Mal tief durch. Das Ganze kannst du als Pranayama-Neuling bis zu 5 Mal wiederholen. Danach kannst du dich ein paar Minuten auf dem Rücken liegend im Savasana ausruhen.

    Ein freier Kopf durch ein aufgeräumtes Zuhause

    Die winterliche Yin Energie hilft dir übrigens, in deinem Inneren aufzuräumen und von dem loszulassen, was du nicht mehr brauchst – der perfekte Zeitpunkt, um auch in deiner Wohnung aufzuräumen und mehr Platz zu schaffen.

    Ein aufgeräumtes und einladendes Zuhause schafft auch einen freien Kopf und fördert auf diese Weise deine Entspannung. Platz schärft übrigens auch deinen Fokus und lässt dich in deiner Yoga- und Meditationspraxis präsenter sein.

    Was ebenfalls hilft, um den Kopf aufzuräumen, ist Journaling. Schreib auf, was du dieses Jahr erlebt hast, was dich beschäftigt und wo du gerade im Leben stehst. Dinge auf Papier zu bringen, schafft Raum für Neues und hilft, Altes loszulassen. Indem du dir außerdem darüber bewusst wirst, was an deinem Leben positiv ist und dies in deinem Dankbarkeits-Tagebuch niederschreibst, tankst du Energie und lenkst deine Gedanken in eine optimistische Richtung.

    Raus aus dem Kopf, rein in deinen Körper

    Mit Yoga wird der Winter zu deiner Energieladestation. Du musst dir nur die Erlaubnis geben, Platz für Ruhe und Regeneration zu schaffen. Für die Tage, an denen du trotzdem volle Leistung bringen willst, versuche dein inneres Feuer mit einer Atemübung zu entfachen oder deinen Kreislauf mit einem Sonnengruß in Schwung zu bringen …

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